Wärmer ist gleich größer?!

Seit längerem stört mich, dass es für den Nahen Osten bzw. Vorderasien so gut wie keine Studien über den klimatischen Verlauf der letzten Millennia gibt.[1] 

Gestern hatte ich das Glück auf eine interessante Arbeit zur Veränderung des Größenwachstums der Bewohner Anatoliens (Türkei) während der letzten 12 Millennia aufmerksam zu werden.

Neolithic and the Chalcolithic (5000-3000 B.C.) male heights are estimated as 170.9 cm and 165.0 cm, respectively. Pronounced increases were observed for both sexes between the Chalcolithic and Iron (1000-580 B.C.) periods and sharp decreases among both males and females in the Hellenistic-Roman period (333 B.C.-395 A.D.). Moreover, recovery to the Iron Age levels was achieved in the Anatolian Medieval period (395-1453 A.D.) for both sexes (169.4 cm for males and 158.0 cm for females). In 1884 the mean height of men was 162.2 cm and by the beginning of the 1930s it increased to 166.3 cm.


Für mich fällt auf, dass es während der mittelalterlichen Erwärmungsphase zu einem Wachstumsschub der Bevölkerung (169,4 cm/männlich) kam, der sich mit der Kleinen Eiszeit ins Gegenteil verkehrte (162.2 cm/männlich).

Wenn wir mutmaßen, so ist die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, dass eine Erwärmung in gemäßigten Zonen zur Erschließung neuer Anbauflächen führt, was wiederum letztlich auch eine bessere Ernährung für Kinder und Jugendliche bedeutet.

Dass eine bessere Ernährung für Kinder und Jugendliche, ein Wohlstandszuwachs, in der Folge mit einem durchschnittlich erhöhten Längenwachstum einhergeht, ist ja keine neue These.

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