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MCA oder MWP - die Zukunft der Mittelalterlichen Warmperiode im AR 5

Aus vergangenen Zeiten wissen wir, dass die Begrifflichkeit einer MWP post 1990 kontinuierlich aus den nachfolgenden Klimaberichten heraus"relativiert", die Warmperiode in zweifacher Hinsicht kaltgemacht wurde. Die Warmperiode wurde zur Klimaanomalie umdefiniert, freilich nur von einigen wenigen, führenden Klimawissenschaftern. In diesem Beitrag stelle ich mir die Frage, wie wohl im nächsten Klimabericht, dem AR5 mit der MWP umgegangen wird. Wird die Begrifflichkeit verwendet oder wird nunmehr gänzlich von einer Anomalie gesprochen werden? Zur Beantwortung dieser Frage habe ich mir die Arbeiten der Autoren der IPCC Working Group I, Contribution to the IPCC Fifth Assessment Report, Climate Change 2013: The Physical Science Basis, Coordinating Lead Authors, Lead Authors and Review Editors, Chapter 5: Information from Paleoclimate Archives , näher angesehen. Die Erörterung meiner Vorgehensweise ist aus dem Anhang zu entnehmen.[1] Coordinating Lead Authors Valerie MASSON-DELMO

2012 und die MWP

Vor kurzem haben Ljungqvist et al. ihr Paper Northern Hemisphere temperature patterns in the last 12 centuries veröffentlicht. Aus dem Abstract: We analyse the spatio-temporal patterns of temperature variability over Northern Hemisphere land areas, on centennial time-scales, for the last 12 centuries using an unprecedentedly large network of temperature-sensitive proxy records Sie kommen dabei auf Seite 231f zum Schluss: Temperatures from the 9th to 12th centuries are generally above the long-term mean, gradually cooling to below the mean in teh 16th to 19th centuries and reaching a maximum cooling in the 17th century. ... The dominance of warm anomalies during the MWP and cold anomalies during the LIA is substantiated by results from the sign test (Fig. B1) that shows where and when there is significant aggreemant between the sign, positive or negatvie,o f the proxies within their search radius (for more details see Appendix B). Wiederum wenig überraschend. Überraschend für mich

MWP in China

Ich habe vor kurzem auf verschiedenen Blogs u.a. Pielke Sr. und dem klimaskeptiker gelesen, dass Liu et. a. (2011) für China, genauer für das "central-eastern Tibetan Plateau" u.a. eine MWP nachgewiesen haben.  Ich frage mich allerdings, was an dieser Erkenntnis in Bezug auf die MWP so spannend sein soll. Eine MWP ist in fast allen, mir bekannten, langfristigen Klimarekonstruktionen für China mehr oder weniger ersichtlich.  Sehr deutlich beispielsweise bei Ljungqvist (2009) . Die verwendeten Proxies waren damals: 24 E China: http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/paleo.html 25 Shihua Cave, Beijing, China: http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/paleo.html 26 Lake Qinghai, Tibetan Plateau: Data obtained from the author and archived with permission 28 Northern Okinawa Trough, East China Sea: Data obtained from the author and archived with permission 29 Dongge Cave, S China: http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/paleo.html Ljungqvist meinte im Interview, für mich nicht überrasch

Climategate reloaded/MWP

Die neuen Mails enthalten viele Aussagen zur MWP und Wissenschaftern, welche sich positiv zur Begrifflichkeit und/oder deren Ausdehnung äußerten. Broecker veröffentlichte 2001 in Science einen Artikel, in welchem er die Frage aufwarf, ob die MWP global gewesen ist - Was the Medieval Warm Period Global? Die Reaktionen blieben nicht aus (Hervorhebungen von mir).  Email Nr. 0983196231 From: "Michael E. Mann" To: Phil Jones Subject: Re: Wally Date: Mon, 26 Feb 2001 09:03:51 -0500 Cc: mhughes@[gel. W.v.B.], tom crowley , rbradley@[gel. W.v.B.], tom@[gel. W.v.B.], k.briffa@[gel. W.v.B.], t.osborn@[gel. W.v.B.], mann@[gel. W.v.B.] Dear Phil, Thanks for your response. I agree that I think these folks just don't quite seem to get it! Anyways, I've pasted in the text of Broecker's piece below (everything there but the figure. Trust me, the figure isn't worth looking at anyways). Will be very interested to hear your thoughts after reading this... m

Was hat sich getan?

Seitdem ich das letzte Mal zur Sache gebloggt habe, ist einige Zeit vergangen. Viele neue Studien sind eruierbar, einige in Druck. Viau et al. weisen in ihrer Pollenrekonstruktion der letzten zwei Millennia für Nord-Amerika eine MWP und LIA nach: The temperature of the warmest month was reconstructed for the past 2000 years using 748 pollen sites from the North American Pollen Database. The Modern Analog Technique was used to quantify paleoclimate conditions using a modern pollen database with calibration sites from across North America. Across North America, both the Medieval Warm Period ( MWP ) and Little Ice Age (LIA) were cooler than the present (AD 1961–1990). Polovodova et al. finden in The benthic foraminiferal record of the Medieval Warm Period and the recent warming in the Gullmar Fjord, Swedish west coast Nachweise für eine MWP: A high-resolution study of benthic foraminiferal assemblages was performed on a ca. eight metre long sediment core from Gullmar Fjord on t

Attacke mit dem Hockeyschläger

In der aktuellen Ausgabe des COMPACT-Magazin s (11/2011) ist ein Artikel von mir - unter Pseudonym - zur MWP erschienen.  Ich danke dem Chefredakteur, Jürgen Elsässer, für die Möglichkeit meine Meinung in diesem Medium kundzutun. William

Professor Singer - nachgefragt

Postmoderne oder postnormale Wissenschaft - was von der Mittelalterlichen Warmperiode übrig bleibt W.v.B.: Professor Singer, der Terminus "Medieval Warm Period" (=MWP) wurde wohl, darin sind sich Kritiker und Befürworter einig, von Dr. Hubert Lamb in den Mittsechzigern des vorigen Jahrhunderts[1] in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht. Er versuchte damit dem Umstand Rechnung zu tragen, dass sowohl meteorologische, historische, archäologische, botanische als auch glaziologische Evidenz "in various parts of the world from the Arctic to New Zealand" die These begründete, dass es im Mittelalter, insbesondere zwischen 900 und 1300 A.D. wohl zu einer Erwärmung in besagten Studiengegenden kam - kurzum: das Klima wurde milder. Man darf getrost behaupten, dass diese wissenschaftliche Zuschreibung bis in die späten 90er hinein ein Allgemeinplatz im Diskurs innerhalb der Klimawissenschaft war.[2] Noch im Jahre 1998 wurden an heimischen Oberstufen die Entdeckung Am